EKG

(Elektrokardiographie)

Der Begriff EKG ist die Abkürzung sowohl für die Elektrokardiographie als auch das Elektrokardiogramm. Die Elektrokardiographie ist ein Verfahren, mit dem der elektrischen Erregungsablauf am Herzen abgebildet werden kann. Das mit der Elektrokardiographie aufgezeichnete Bild heißt Elektrokardiogramm.

Ein Elektrokardiogramm lässt sich von der Hautoberfläche über Elektroden ableiten und stellt die elektrischen Vorgänge im Herzen auf einem Monitor oder auf einem Papierstreifen ausgedruckt als "Kurve" dar. Der Arzt kann dem EKG wichtige Informationen darüber entnehmen, wie sich die Erregung im Herzmuskel ausbreitet. Das Elektrokardiogramm hilft dem Arzt bei einer Reihe von Fragen weiter. Mithilfe eines EKG kann er auf die Herzfunktion und damit Herzgesundheit schließen. Es stellt eine äußerst wichtigeUntersuchungsmethode dar. Zudem hat das Verfahren weitere Vorzüge: Der Arzt erhält ein EKG ohne großen Aufwand, für den Untersuchten ist es völlig schmerzfrei und in der Regel dauert die Aufzeichnung nur wenige Minuten (Ruhe-EKG).

Es gibt drei verschiedene EKG-Arten:

  • Ruhe-EKG (Standard-EKG)
  • Belastungs-EKG
  • Langzeit-EKG

Warum sich ein EKG überhaupt ableiten lässt, erklärt sich zusammengefasst so: Voraussetzung dafür, dass das Herz fortlaufend Blut in die Gefäße pumpt, ist, dass sich die Herzmuskelzellen koordiniert zusammenziehen. Dafür müssen sie elektrisch erregt werden. Nur so können sich die Herzkammern und Vorhöfe im jeweils richtigen Moment zusammenziehen. Diese Funktion steuert ein spezielles Zellsystem, die sogenannten "Schrittmacher". Schrittmacherzellen senden elektrische Erregungen aus beziehungsweise leiten sie an die jeweiligen Herzmuskelzellen weiter.

Dem Sinusknoten kommt als Schrittmacher eine besondere Rolle zu: Er liegt im Bereich des rechten Herzvorhofs und stellt den Ursprung der Erregungen dar. Er treibt das Herz gewissermaßen rhythmisch an und gibt die Häufigkeit des Herzschlags vor. Vom Sinusknoten aus pflanzt sich der Reiz über das Erregungsleitungssystem fort und erregt fein abgestimmt vorerst die Muskelzellen der Herzvorhöfe, dann die der Kammern, welche das Blut in die Lungen- und Körperschlagader (Aorta) auswerfen. Am Ende eines jeden Zyklus bildet sich die Erregung zurück. Während all dieser Phasen ändern die Muskelzellen ihre elektrische Ladung – die Elektroden des EKG-Geräts greifen diese Schwankungen auf der Haut ab; letztlich werden sie im Elektrokardiogramm als Kurve sichtbar.

Belastungs-EKG (Ergometrie)

Ein Belastungs-EKG (Ergometrie) ist eine Sonderform des EKG unter einstellbaren Belastungen. Mittels dieser Untersuchung kann der Arzt bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennen. In der Sport- oder Arbeitsmedizin lässt sich durch ein Belastungs-EKG der aktuelle Trainingszustand oder eine eventuelle Arbeitseinschränkung ermitteln.

Das Belastungs-EKG zeichnet die elektrischen Vorgänge im Herzen unter körperlicher Anstrengung als Kurve auf. Die Aufzeichnung erfolgt an einem Ergometrieplatz. Das ist eine Kombination aus einem EKG-Gerät, einem Blutdruckmessgerät und einem sogenannten Fahrradergometer oder einem Laufband.

An dem Ergometer lässt sich einstellen, welche körperliche Leistung der Untersuchte erbringen soll. Dabei erfolgt die Belastung nach bestimmten Vorgaben des Arztes: Der Untersuchte soll dabei seine Leistung, mit der er auf dem Fahrradergometer fährt, immer weiter steigern. Gleichzeitig zeichnet das EKG-Gerät die Herzströme auf. Daraus ergibt sich ein Elektrokardiogramm, aus dem der Arzt dann auf den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems schließen kann. Es gibt verschiedene Ergometer, mit denen sich ein Belastungs-EKG aufnehmen lässt: solche, auf denen der Untersuchte sitzt und solche, bei denen er auch im Liegen in die Pedale treten kann.