Blutuntersuchungen

(Kleines Blutbild, Differentialblutbild)

Das Blutbild hat, neben der Untersuchung von Urin, Stuhl und Liquor (Hirnwasser) eine zentrale Rolle in der Diagnostik von Laborwerten.

Die etwa sechs Liter Blut, die in den Blutgefäßen jedes Menschen zirkulieren, stellen eine Art Versorgungs- sowie Entsorgungssystem für jedes Organ dar: Das Blut transportiert Stoffe wie zum Beispiel Sauerstoff und viele Nahrungs- und Botenstoffe zu den Organen. Weiterhin werden Abfallprodukte wie Kohlendioxid oder beim Abbau gebildete Gifte zur Weiterverarbeitung und Ausscheidung abtransportiert.

Die Betrachtung der Blutzusammensetzung erlaubt somit diverse Rückschlüsse auf den gesundheitlichen Zustand unseres gesamten Organismus sowie einzelner Organe.

Kleines Blutbild

Bei einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung, bei Verdacht auf Infektionen oder Blutbildungsstörungen und vor operativen Eingriffen macht der Arzt in der Regel ein Blutbild. Es gibt zwei Arten, um die Blutzusammensetzung zu untersuchen: Kleines Blutbild und Differentialblutbild. Beide Untersuchungen zusammen ergeben das große Blutbild.

Das kleine Blutbild umfasst die Untersuchung der im Blut vorhandenen Konzentrationen von

  1. Blutzellen:
    • Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Retikulozyten (Vorstufe der Erythrozyten)
    • Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
    • Blutplättchen (Thrombozyten)
  2. Hämoglobin(Blutfarbstoff)
  3. Hämatokrit(Anteil der Blutzellen am Gesamtblut)

Für das kleine Blutbild benötigt der Arzt lediglicheinige Milliliter Vollblut. Er nutzt es zum Beispiel bei Verdacht auf Infektionen oder Blutbildungsstörungen und vor Operationen, um eventuell abweichende Werte frühzeitig zu erkennen.

Differentialblutbild

Es gibt zwei Methoden, um die Blutzusammensetzung zu untersuchen: das kleine Blutbild und das Differentialblutbild. Beide Untersuchungen zusammen ergeben ein großes Blutbild.

Ein kleines Blutbild liefert einen Überblick über die Anzahl der weißen und roten Blutkörperchen (Leukozyten und Erythrozyten) sowie der Blutplättchen (Thrombozyten). Beim Differentialblutbild lassen sich – daher der Name – die Unterarten der weißen Blutkörperchen differenzieren (d.h. unterscheiden). Da weiße Blutkörperchen ein wichtiger Teil des Immunsystems sind, ermöglichen die Anzahl und Verteilung der einzelnen Unterarten Rückschlüsse auf Krankheiten. Um ein Differentialblutbild zu erstellen, färbt man die Blutzellen mit einem speziellen Farbstoff an, da sie so bei der Blutuntersuchung besser unterscheidbar sind.